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Beitrag vom 06.09.2024

Die Europa-Wahl 2024 hat zu massiven Stimmgewinnen am äußerst rechten Rand, zum wieder erstarken rechtsnationaler, europafeindlicher Parteien, geführt. Dass Wahlergebnis belegt, dass eine große Anzahl an EU-Bürgern die supranationale Organisation Europäische Gemeinschaft ablehnt und Verordnungen aus Brüssel als Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates betrachtet – als Direktiven versteht, die von einer elitären, abgehobenen Clique von Politikern von Oben nach Unten entschieden und umgesetzt werden.

Am Wochenende wurde der Landtag in Sachsen und in Thüringen gewählt. 30,6 % der Stimmen entfielen in Sachsen auf die AfD. In Thüringen waren es 32,8%. Damit rückt die Wahrscheinlichkeit, dass die Ampelkoalition bei der kommenden Bundestagswahl 2025 abgewählt, und die AfD auch auf Bundesebene weiter zulegen wird, in greifbare Nähe. Zuläufe gab es auch am linken Rand, der vom BSW dominiert wird.

Die Pandemie, die ungelöste Flüchtlingsfrage, der Ukraine-Krieg, der Nahost-Konflikt – viele Menschen haben den Eindruck, dass die etablierten Parteien keine Antworten haben auf die Fragen unserer Zeit. Während Menschen in totalitären, absolutistischen Systemen, wie zum Beispiel in Russland, unter Einsatz ihres Lebens für Demokratie und Freiheitsrechte kämpfen, stellen wir unser freiheitliches, demokratisches, rechtsstaatliches System immer mehr in Frage. Ein Bekannter formulierte im Gespräch mit mir seine Haltung zum Krieg in der Ukraine mit den Worten >Lieber Rot als Tod<. Diesen Satz höre ich nicht zum ersten Mal aus dem Mund eines Alt-Linken. Avanciert Russland wieder zum neuen, alten Identitätsstifter?

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Buch >GRENZERFAHRUNG – Fluchtziel Europa. Autor Andreas Gleich<.

gleich_andreas